10.August.2021

Bloodbaths unergründliche Beherrschung von Blastbeats

Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich bei Blastbeats um
Drum-Beats, die so schnell und kontrolliert gespielt werden, dass sie beinahe
wie ein explodierendes Feuerwerk oder ein Maschinengewehr klingen. Blastbeats
haben ihre frühen Ursprünge im Jazz, Punk und Grindcore (häufig wird die
Etablierung des Begriffs in den 1980er-Jahren der englischen Grindcore-Band
Napalm Death zugeschrieben) und gelten als wesentlicher Bestandteil des
Extreme-Metal-Schlagzeugspiels. Diese Beats gibt es in vielen unterschiedlichen
Variationen, und sie sind im Laufe der Jahrzehnte immer schneller und präziser
geworden.

Traditionell sind Blastbeats Trommelwirbel mit einem einzigen Schlag, die
zwischen der Bass- und Snare-Drum wechseln, wobei das Ride-Becken oder die
Hi-Hat im Einklang mit der führenden Bass-Drum gespielt wird. Man kann sie sich
wie einen Polka-Rhythmus vorstellen, der auf mindestens 180 Schläge pro Minute
beschleunigt wurde.

Aber am allerbesten kann man Blastbeats verstehen, wenn man sie sich einfach im
Kontext eines Songs anhört. Die schwedische Death-Metal-Supergroup Bloodbath
(mit Martin Axenrot und Mikael Åkerfeldt von Opeth, der 2014 von Nick Holmes
abgelöst wurde) setzt Blastbeats ganz gezielt ein, ohne sie überzustrapazieren.
Dadurch stechen sie immer besonders hervor. So setzt der Blastbeat in „Ways to
the Grave“, gespielt von Axenrots Vorgänger Dan Swanö auf dem 2002
veröffentlichten Album Resurrection through Carnage, bei 1:45 direkt nach
einem Abschnitt komplett ohne Drums ein. Durch die Schlagzeugpause wird Spannung
aufgebaut, wodurch der Einsatz des Blastbeats umso schonungsloser und explosiver
klingt.

Axenrots setzt Blastbeats im Song „Bastard Son of God“ auf dem Bloodbath-Album
Nightmares Made Flash aus dem Jahr 2004 auf ähnlich wirkungsvolle Weise ein.
Vor dem Blastbeat bei 0:55 spielt er zunächst als Übergang ein zweisekündiges
Drum-Solo. Dadurch, dass hier die Gitarren und der Gesang kurz aussetzen, wird
der anschließende Blastbeat umso intensiver und fesselnder. Bei 1:54 wählt
Axenrot eine andere Herangehensweise, um den nächsten Blastbeat einzuleiten, und
baut die Spannung langsamer auf. Nachdem das Schlagzeug für zehn Sekunden
ausgesetzt hat, um der Wall of Sound der dissonanten Gitarren und des Gesangs
Raum zu geben, lässt Axenrot ein Becken-Crescendo direkt in den Blastbeat
fließen und erzeugt so eine stimmungsvolle Black-Metal-Atmosphäre, die klingt,
als wäre sie nicht von dieser Welt.

Bloodbath konzentriert sich hauptsächlich auf traditionelle Blastbeats. Zu
weiteren gängigen Blastbeats zählen der Hammer-Blast und der Bomb-Blast. Im
Gegensatz zu traditionellen Blastbeats, die zwischen der Bass- und Snare-Drum
wechseln, besteht der Hammer-Blast aus einzelnen Schlägen, die gleichzeitig auf
der Bass- und Snare-Drum gespielt werden. Bomb-Blasts wurden von den
amerikanischen Death-Metal-Anhängern Cannibal Corpse populär gemacht und sind Hammer-Blasts sehr ähnlich – mit dem Unterschied, dass die Bass-Drum
doppelt so viele Schläge spielt wie das Becken und die Snare-Drum. Die Liste von
Blastbeat-Variationen lässt sich endlos fortsetzen, aber im Grunde verfolgen sie
alle den gleichen Zweck – das Energieniveau eines Songs von null auf hundert
befördern.

Leila Abdul-Rauf ist eine Multiinstrumentalistin und Komponistin aus
Oakland, Kalifornien. Leila ist Gitarristin und Sängerin für die Death-Metal-Band Vastum und die „Ethereal Post-Punk“-Band Terebellum. Sie
komponiert und produziert zudem Hintergrundmusik unter ihrem eigenen Namen zusammen mit dem Electronic-Trio
Ionophore und dem Synth-Folk-Duo Fyrhtu. Leila war international auf Touren unterwegs und ist in ihrer Freizeit Gitarren- und Gesangslehrerin.

„Bloodbath; Dong Open Air 2016“ von Markus Felix ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0.

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