29.September.2021

Geheimtipp: Drei unterschätzte Songs von The Bangles

Die legendäre Frauen-Rockband The Bangles befand sich in den 1980ern in
Höchstform, ein großer Radiohit jagte den nächsten. Sie schrieben nicht all ihre
Chartstürmer selbst – sowohl „Manic Monday“ aus der Feder von Prince als auch
Simon and Garfunkels „Hazy Shade of Winter“ brachte ihnen große Erfolge ein.
Doch hinter diesen Liedern müssen sich die Eigenkompositionen der vier Frauen
keineswegs verstecken. Mit ihrem gefeierten zweiten Studioalbum Different
Light
bewegte sich die Band in eine neue kreative Richtung – weg von dem
Psychedelic-Rock-Stil ihrer Anfangstage, der an die 1960er-Jahre erinnerte, hin
zu einem deutlich ausgefeilteren Top-40-Sound. Hier sind drei eigens für das
Album von 1986 geschriebene Songs, die das beeindruckende und breit gefächerte
Songwriting der Band widerspiegeln, aber leider nie ausreichend gewürdigt
wurden.

1. „Angels Don‘t Fall in Love“

In diesem lebhaften Song aus der Feder der Sängerinnen und Gitarristinnen
Susanna Hoffs und Vicki Peterson ist Vicki als Hauptstimme und an der
Leadgitarre zu hören, während die anderen drei Bandmitglieder den
Hintergrundgesang beisteuern. Die heiteren, dreiteiligen Harmonien in den
Refrains beflügeln den Song. Das Tremolo ist hierbei von großer Bedeutung,
sowohl als Effekt auf der Gitarre als auch durch Vickis Einsatz des
Tremolohebels in den Leads. Ein Tremolo-Effekt moduliert die Lautstärke einer
Gitarre und verleiht ihr ein subtiles Stottern oder Pulsieren, was den Klang mit
Dimension und Atmosphäre erfüllt. Bei dem „Tremolohebel“ handelt es sich genau
genommen um eine unzutreffende Bezeichnung, da hier die Tonhöhe, nicht die
Lautstärke, verändert wird. Allerdings setzte sich Leo Fenders irrtümlich
gewählter Name für seine Version eines Vibratohebels schnell in der Gitarrenwelt
durch und wurde zum allgemein anerkannten Begriff. (Man kann dazu übrigens auch
weiterhin bedenkenlos „Jammerhaken“ sagen.)

2. „Let It Go“

Die Mitglieder von The Bangles wechselten sich von Song zu Song mit der
Hauptstimme ab, aber bei diesem Lied handelt es sich um eines der wenigen
Beispiele, in dem alle vier Mitglieder von Anfang bis Ende zusammen singen. Für
einen Song, der gerade einmal zweieinhalb Minuten dauert, ist in dieser
schwungvollen Nummer in D-Dur ganz schön viel los – von üppigen Gesangsmelodien
über eine klirrende Leadgitarre, die an Roger McGuinn von The Byrds erinnert,
bis hin zu einem jazzigen, synkopierten Klaviersolo bei 1:44. Der Liedtext fängt
das Durcheinander und die Frustration der vielen Herausforderungen ein, die das
Leben bereithält, doch er vermittelt gleichzeitig eine hoffnungsvolle Botschaft:
„One more dream to remind you what is lost can always be regained.“ („Noch ein
Traum, der dich daran erinnert, dass alles Verlorene wiedererlangt werden
kann.“)

3. „Following“

Die einzige Akustikballade aus Different Light stellt einen großen Kontrast zu
den energiegeladenen Rocknummern auf dem Rest des Albums dar. Sie verfügt über
eine emotionale Tiefe und eindringliche Stimmung, wie sie im Pop-Repertoire von
The Bangles sonst nur selten zu finden ist. Die Sängerin, Bassistin und
Gitarristin Michael Steele (übrigens auch Gründungsmitglied von The Runaways)
ist als Hauptstimme zu hören und begleitet sich im Folk-Stil auf der
Akustikgitarre. Unterstützt wird sie von opulenten Keyboard-Klängen. Stimmlich
bewegt sich Michael in dem Song zwischen Sprache und Gesang. Ihr Liedtext
erzählt von der Eifersucht und Besessenheit eines ehemaligen Liebhabers, nachdem
die Beziehung in die Brüche gegangen ist. Insgesamt handelt es sich um eine
wunderschöne und dramatische Darbietung, die das Album auf dynamische Weise
abrundet.

Leila Abdul-Rauf ist eine Multiinstrumentalistin und Komponistin aus Oakland,
Kalifornien. Leila ist Gitarristin und Sängerin für die Metal-Bands

Vastum und Hammers of
Misfortune
sowie die „Ethereal
Post-Punk“-Band

Terebellum. Sie
komponiert und produziert zudem Hintergrundmusik
unter ihrem eigenen
Namen
zusammen mit dem Electronic-Trio
Ionophore und dem Synth-Folk-Duo
Fyrhtu. Leila war international auf Touren
unterwegs und ist in ihrer Freizeit Gitarren- und Gesangslehrerin.

„The Bangles performing at the 2012 Festival of
Friends“

von Tabercil ist lizenziert
unter CC BY-SA 3.0.

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