18.June.2021

Overdrive, Distortion, Fuzz – Was sind die Unterschiede?

„Das ist subjektiv.“ Wenn man beginnt, über die Unterschiede zwischen Overdrive, Distortion und Fuzz zu sprechen, treffen es diese drei Wörtchen genau auf den Punkt. Denn diese drei Kategorien überschneiden sich gerne (und vielleicht findest du auch ein paar Pedale, die falsch beschriftet sind), aber das ist okay! Wenn du jedoch nach einem tieferen Verständnis über die großen drei „Drive“-Effekte suchst und auswählst, welche Töne für deine Musik die richtigen sind, dann können wir dir dabei helfen, die Hauptunterschiede herauszuhören.

Schmutzige Töne fangen mit Overdrive an. Diesen Sound entdeckten die ersten E-Gitarre-Spieler, als sie ihre Verstärker so laut aufdrehten, dass diese anfingen, den Ton zu verzerren – allerdings auf eine warme, organische und angenehme Art. Wenn du die Lautstärke der Gitarre reduzierst (oder die Intensität, mit der du spielst), wird der Overdrive „gereinigt“ und klingt weniger verzerrt, was dir eine dynamische Kontrolle über die gewünschte Menge an „Crunch“ verleiht. Hör dir Stevie Ray Vaughans „Texas Flood“ an und lausche einem angenehm dezenten Overdrive. Oder versuch es mit Rick Derringers Seventies-Klassiker „Rock and Roll, Hoochie Koo“.

Von hier aus kannst du zwei Richtungen einschlagen: Fuzz oder Distortion. Die ersten Fuzz-Effekte wurden von kaputter Studioausrüstung generiert – manchmal aus Versehen und manchmal gewollt. Fuzz-Pedale, die beschädigte Ausrüstung nachahmen, entfernen die reinen Teile deines Gitarrensignals. Sie werden „verkürzt“, sodass eine weiche, sehr gesättigte und harmonische Verzerrung übrig bleibt oder ein stotterndes, aus den Fugen geratenes Wirrwarr. Beide hören sich wunderschön an! Jimi Hendrix war ein Pionier, wenn es um den Fuzz ging, und Keith Richards verwendete ein Fuzz-Pedal bei dem Song „(I Can’t Get No) Satisfaction“. Wenn der Gitarrensound nah an der Grenze zum Chaos erklingt oder einfach nur den akustischen Raum mit üppiger Verzerrung füllt, besteht eine gute Chance, dass du einen Fuzz hörst. Miguel verwendet zum Beispiel gekonnt einen Fuzz, um den Song „Hollywood Dreams“ anzutreiben, ohne die anderen Instrumente in den Schatten zu stellen.

Während ein Fuzz Dinge unbändig und faserig klingen lässt, hören sich Distortion-Sounds dicht und präzise an. Anders als der Overdrive variiert sie basierend auf deiner Spieldynamik nicht so sehr. Die Verzerrung bleibt die gleiche, egal wie hart oder weich du spielst. Und weil dein Signal gekürzt wird, findest du vielleicht, dass die Distortion besser klingt, wenn du mit einer Band spielst. Wenn Metal-Spieler ihre Zuhörer mit einem intensiven und konzentrierten Buzzsaw-Sound überraschen wollen, verwenden sie Distortion. Die Art, wie die Tonwelle verkürzt wird – das Abhacken des oberen und unteren Gitarrensignals und das Beschränken auf einen engeren Bereich – hilft dem Distortion-Sound, einheitlich und weich zu klingen, auch wenn er unbestreitbar aggressiv ist. „Dig“ von Mudvayne verwendet Staccato-Ausbrüche einer gewaltigen Distortion, um einen manischen, aufreibenden Ansturm zu kreieren, während Opeths „Bleak“ akustische Passagen hinzufügt, um den Zuhörer zu überraschen und den Ton des Lieds zu ändern.

Du wirst Sounds hören und Pedale finden, die absichtlich die Klänge zwischen diesen Kategorien verwischen, aber wenn du einen Anhaltspunkt brauchst, dann probiere Folgendes: Overdrive ist am wenigsten aggressiv und seine Intensität hängt von deinem Spielstil ab. Fuzz hört sich wie eine ungezähmte Übersteuerung an. Und die Klarheit einer Distortion verleiht dem Spiel eine brachiale Präzision. Deine Ohren werden mit der Zeit den Unterschied lernen, aber da alle drei das ursprüngliche Gitarrensignal in unterschiedlichem Maße demolieren, bleiben die Linien, die diese drei Effekte trennen, nun ja ... fuzzy eben!

Dan Amrich begann seine Karriere im Musikjournalismus bei den Zeitschriften Guitar World und Country Guitar. Er ist der Co-Creator von Princess Leia's Stolen Death Star Plans und der Creator, Songwriter und Bürgermeister von Hero Falls. Seit 2014 ist er Mitglied im Team von Ubisoft San Francisco.

Foto der Distortion-Pedalregler von Dan Amrich. Mit freundlicher Genehmigung verwendet.

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