30.March.2022

Rocksmith-Referenzen: Der Schlüssel zur „Tonart“

Je weiter du als Spieler vorankommst, desto mehr Songs in verschiedenen Tonarten werden dir begegnen. Die Tonart ist das harmonische Herz eines Songs und legt die Beziehung und Hierarchien der einzelnen Töne zueinander fest. Mithilfe dieser Struktur wissen Spieler, welche Akkorde sie einsetzen und welche Tonleitern und Riffs sie über diese Akkorde spielen können. Selbst Songs, die wir als harmonisch herausfordernd beschreiben würden, besitzen Akkorde, die besser zu ihnen passen als andere.

In jeder Tonart gibt es eine Dur- oder Moll-Tonleiter. Wenn wir über diese Tonleiter einen harmonisierten Dreiklang erzeugen, erhalten wir die grundlegenden Akkorde für diese Tonart. In anderen Worten sind Tonarten Muster, die uns helfen, die passenden Akkorde zu finden. Lasse ich auf diesem Muster einen Ton anklingen und folge dann der Dur- oder Moll-Tonleiter, finde ich heraus, welche Akkorde in Beziehung zueinander harmonisch klingen.

[RS+] Rocksmith Reference: What is Key? - harmonizedcmajor 960
Das hier sind die Akkorde der C-Dur-Tonleiter. Einige davon hast du wahrscheinlich bereits gespielt. Die römischen Zahlen darunter zeigen standardmäßig die Tonstufen an, also wie die einzelnen Töne und Akkorde in einer Tonart zueinanderstehen und wie groß die Abstände zwischen ihnen sind.

Der Dreiklang auf der ersten Stufe dieser Tonleiter – auch Tonika genannt – klingt innerhalb der Tonart am harmonischsten und bildet den Grundakkord. Die Funktionstheorie – die Regeln über harmonische Abläufe, die schon von Komponisten wie Mozart und Hadyn angewandt wurden – hat das Ziel, jede Akkordfolge in Beziehung zur Tonika zu setzen. Entweder dient sie dabei als Ausgangsbasis oder sie wird genutzt, um mit der Erwartung der Hörer zu brechen und das Stück in eine ganz andere Richtung zu treiben. Auch in der modernen Musik von heute basieren viele Akkordfolgen noch immer auf diesem Prinzip.

Die Kombination aus Kreuz- und b-Versetzungszeichen (auch Akzidenzien genannt) legt die Tonleiter fest. Sie heißen generell Vorzeichen. Sie stehen in jeder Musik-Notenschrift am Anfang der Zeile und fassen die Kreuz- und b-Vorzeichen zusammen. Diese Akzidenzien müssen bei jeder entsprechenden Note im Musikstück beachtet werden. Dadurch kann Platz gespart werden und die Notenschrift wirkt insgesamt übersichtlicher. Sie treten immer in der gleichen Anordnung auf, wodurch man sie sich leichter merken kann.

[RS+] Rocksmith Reference: What is Key? - sharpsandflatsorder 960
In der oberen Hälfte des Bildes folgen die #-Vorzeichen dem Muster Fis, Cis, Gis, Dis, Ais, Eis, His. In der unteren Hälfte des Bildes folgen die b-Vorzeichen dem Muster B, Es, As, Des, Ges, Ces, Fes.

Mit wenigen Tricks kannst du dir die Vorzeichen der Tonarten ganz leicht merken. Bei Kreuz-Vorzeichen befindet sich das letzte Kreuz immer eine halbe Stufe unter der Tonika der Tonart. Schau dir einfach an, welche Linie oder Zwischenraum direkt oberhalb des Kreuzes liegt. Das ist die Tonika. Bei b-Vorzeichen schauen wir auf das vorletzte, dort befindet sich die Tunika. (Denk daran, die b-Vorzeichen von links nach rechts zu lesen.) Mit dieser Methode bleiben allerdings noch zwei Tonarten übrig, die wir uns merken müssen: C-Dur, das gar keine Vorzeichen besitzt, und F-Dur, das nur ein b-Vorzeichen besitzt.

[RS+] Rocksmith Reference: What is Key? - findingtonic 960
Auf der Suche nach der Tonika? Bei den Beispielen zu den Kreuz-Vorzeichen ist das letzte ein Fis. Dadurch ist G die Tonika. Bei den b-Beispielen ist das vorletzte b ein Es und damit gleichzeitig die Tonika. Ziemlich leicht, wenn man das einmal durchschaut hat!

Wenn man die Zusammenhänge der Tonarten einmal verstanden hat, öffnet das sprichwörtlich die Tür, um kraftvolle Akkordfolgen und Melodien zu schreiben und das Transponieren, Modulieren und Improvisieren zu beherrschen. Und obwohl dahinter eine simple Idee steckt, eröffnen sich dadurch vielfältige Möglichkeiten. Überleg dir doch das nächste Mal, wenn du eine Akkordfolge spielst, wie die Akkorde miteinander verbunden sind. Welcher scheint der Grundakkord zu sein? Und warum ist das so? Wenn du diese musikalischen Grundlagen verinnerlichst, wird das deinen Horizont enorm erweitern und du wirst noch viel mehr lernen und spielen können.

Margaret Jones ist Multiinstrumentalistin, Songwriterin und Musiklehrerin aus Oakland, Kalifornien. Sie spielt Gitarre in mehreren Bands in ihrer Heimat, unter anderem in ihrem eigenen Songwriter-Projekt M Jones and the Melee. Sie hat an der UC Berkeley in Musikgeschichte promoviert und am San Francisco Conservatory of Music unterrichtet.

Close up of keys“ von George Becker wurde für die freie Nutzung von Pexels lizenziert.

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