26.October.2021

Drei Songs von Mudvayne, die dich diese Woche ins Schaudern versetzen

Von Leila Abdul-Rauf

Während es draußen immer kälter wird und die Tage kürzer werden, lohnt sich ein tieferer Einblick in die düstere und schwermütige Diskografie von Mudvayne. Das Nu-Metal-Quartett ist bekannt für seine theatralischen Live-Auftritte mit Körperbemalung und Künstlernamen. Ihre Einflüsse schöpft die Band aus den verschiedensten Quellen von Death Metal, Punk und Grunge über Progressive Rock und Jazz Fusion bis hin zu Hip-Hop. Während die Riffs in Dropped-H-Stimmung (H-F#-H-E-G#-C#) zum Headbangen einladen und den Kompositionen ihren Death-Metal-Schliff verpassen, klingt der lyrische Stil des Frontsängers Chad Grey albtraumhaft düster und zugleich verletzlich und nachdenklich. Hier sind ein paar eindringliche Tracks, die dich in eine trübsinnige Herbststimmung versetzen.

1. „Death Blooms“

Der Song „Death Blooms“ auf ihrem gefeierten Debütalbum L.D. 50 – dessen makabrer Titel eine Abkürzung für „mittlere letale Dosis“ ist – verfügt über groovige Riffs und ständige Tempowechsel. Dabei erinnern die Progressive Breaks bei 1:50 an die Musik von Rush aus den frühen 80er-Jahren. Chad Greys Gesangsdarbietung reicht von Shouts und Death-Metal-Growls bis zu schwelgenden, gefühlvollen Melodien. Der Songtext ist von seiner Großmutter inspiriert, die in höherem Alter von ihrer Familie vernachlässigt wurde und einen großen Eindruck auf sein Leben hinterlassen hat. Chad beschreibt in einem Interview mit MTV: „Im Grunde genommen geht es in dem Song darum, den eigenen Tod zu akzeptieren. Man muss ein Gefühl von Selbstverwirklichung empfunden haben, bevor man bereit für das Jenseits ist.“

2. „Nothing to Gein“

Das Konzept dieses Songs auf dem Debütalbum basiert auf dem wahren Leben des Serienmörders Ed Gein (der als Inspiration für zahlreiche mörderische Charaktere in Horrorfilmen diente). Die Tritonus-Akkorde, die sich durch den Track ziehen, sind auch als „Teufelsintervall“ bekannt. „Nothing to Gein“ beginnt mit einem leisen, Nirvana-ähnlichen Intro und wird immer lauter, bis es zu den gewaltigen Klängen und dem virtuosen Slap-Stil des Bassisten Ryan Martinie mit voller Wucht erdröhnt. Dieser fesselnde Track ist dissonant und funkig zugleich und stellt die genreübergreifenden Einflüsse von Mudvayne deutlich zur Schau.

3. „Scream With Me“

In „Scream With Me“, einem langsameren Lied vom aktuellsten Album aus dem Jahr 2009, das nach der Band benannt ist, zeigt sich Chad von einer emotionaleren Seite. Der Songtext handelt von tiefer Depression und Verzweiflung: „Ever feel like dying, ever feel alone, ever feel like cryin‘, lost child in a store.“ („Würdest du manchmal gerne sterben und fühlst dich allein? Würdest du manchmal gerne weinen wie ein verlassenes Kind in einem Geschäft?“) Gleichzeitig wird seinem Ärger Luft gemacht: „Stand in the corner and scream with me, a body full of empty, a head that's full of rage, better believe it!“ („Steh in der Ecke und schrei mit mir, ein Körper voller Leere, ein Kopf voller Wut, so sieht es aus!“) Nach zwei Minuten setzt ein üppiges Solo voller Unison-Bendings ein, das dynamisch ausklingt und einem akustischen Gitarrensolo mit gedämpftem Gesang weicht, bevor der pulsierende Refrain ein letztes Mal ertönt. An diesem Punkt in ihrer Karriere hatten die Bandmitglieder von Mudvayne das „Alien-Gruselkabinett“-Make-up bereits hinter sich gelassen und sagten, dass die Musik für sie eine größere Rolle spielt als visuelle Aspekte. Vielleicht inspirierte ja der Verzicht auf das starke Make-up den Frontsänger dazu, verletzlichere Texte zu schreiben, die sich mit den wirklichen Schattenseiten des menschlichen Daseins auseinandersetzen.

*Leila Abdul-Rauf ist eine Multiinstrumentalistin und Komponistin aus Oakland, Kalifornien. Leila ist Gitarristin und Sängerin für die Metal-Bands Vastum und Hammers of Misfortune sowie die „Ethereal Post-Punk“-Band Terebellum. Sie komponiert und produziert zudem Hintergrundmusik unter ihrem eigenen Namen zusammen mit dem Electronic-Trio Ionophore und dem Synth-Folk-Duo Fyrhtu. Leila war international auf Touren unterwegs und ist in ihrer Freizeit Gitarren- und Gesangslehrerin.*

„Chad Grey from Hellyeah at the See-Rock Festival 2014“ von Alfred Nitsch ist lizenziert unter CC BY-SA 3.0 Austria.

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